Jakobkreuzkraut enthält unter anderem in den Blüten als Fraßschutz Pyrrolizidin-Alkaloide (PA), die für Menschen ein Lebergift darstellen. Diese Giftstoffe befinden sich in Pollen und Nektar und können eventuell in den Honig gelangen. Für Bienen selbst sind die PA überhaupt kein Problem.
Fakten:
- Jakobkreuzkraut, das übrigens ganz hübsch aussieht, blüht relativ spät Mitte/Ende Juni. Die erste Honigernte („Frühtracht“) ist dann normalerweise bereits „im Honigeimer“.
- Jakobkreuzkraut ist mehr ein Pollen- als ein Nektarspender. Nur ein Bruchteil der gesammelten Pollen landet im Honig, der Rest wird als Eiweißnahrung an die Bienenbrut verfüttert.
- Die PA bauen sich bei Lagerung des Honigs langsam ab.
- Es gibt keine offiziellen Grenzwerte für PA in Honig. Es kursiert ein „Richtwert“ von 140 µg/kg Honig. Bei diesen PA-Konzentrationen wird davon ausgegangen, dass ein Normalverbraucher (ca. 3 g Honig/Tag), keine Gesundheitsbeeinträchtigungen erfährt.
Experten-Meinungen:
- Weil Jakobkreuzkraut nur ein mäßiger Nektarspenders ist, sind die PA nur dann ein Problem im Honig, wenn in der Nähe des Bienenstandes Jakobkreuzkraut in sehr großen Beständen auftritt und keine alternativen Nektarspender vorhanden sind. Nur dann ist die Pflanze für Bienen attraktiv genug, um sich massenhaft drauf zu stürzen.
mein Fazit:
- In der Frühtracht sind PA naturgemäß kein Problem. Und solange genug alternative Nektarquellen oder Honigtau in der Nähe sind, sehe ich auch keine relevante PA-Belastung bei der Sommertracht.
- Ein größeres Problem als die PA sind für Honig und Bienenwachs zahlreiche Pestizide, die speziell großflächig in der industriellen Landwirtschaft und gerne von einigen wenigen „ordnungsliebenden“ Hobbygärtnern eingesetzt werden. Diese sind meistens auch für nützliche Insekten schädlich und können sich leider zusätzlich im Honig anreichern.
- Bei der hiesigen Siedlungsstruktur mit vielen Kleingärten und blühenden Bäumen ist ein Pestizidproblem in Hittfeld zum Glück nicht so relevant.