Die domestizierte Honigbiene ist eigentlich nicht vom Aussterben bedroht. Natürlich gibt es Parasiten (z.B. Varoa-Milben) und Bakterien (z.B. Faulbrut), die ganze Völker und ihre Nachbarn dahinraffen können. Wenn der Imker aber geeignete Pflegemaßnahmen (wie Drohnenrahmen schneiden, Milbenbehandlung mit organischen Säuren nach der Honigernte und regelmäßigen Ersatz alter brauner Waben) ergreift, hat man normalerweise alles im Griff. Zumal die Bienen mit den beschriebenen Hilfen bei genügender Volksstärke eigentlich mit Parasiten und Krankheiten ziemlich gut fertig werden.
Anders sieht es mit den vielen Hummelarten und den sehr unterschiedlichen sogenannten Wildbienen aus. Die Wildbienen leben bis auf wenige Ausnahmen solitär (also Einzelkämpfer, die sich nur zur Paarung für Artgenossen interessieren).
Hummeln und Wildbienen leiden stark unter dem Mangel an Wildblumen (auch als „Unkraut“ geschmäht) in der aufgeräumten Natur und den mit Pestiziden behandelten Feldern. In den Gärten blüht zwar so einiges, aber hier mangelt es oft an geeigneten Nistmöglichkeiten. Bei diesen Insekten ist die Lage teilweise wirklich dramatisch, zumal Wildbienen keinen so großen Flugradius wie Honigbienen haben, mehr lokal vorkommen und dadurch bei Verschlechterung der Lebensbedingungen nicht so ganz einfach ausweichen können. Der starke Rückgang der Wildbienen ist auch deshalb sehr bedauerlich, weil sie für die Bestäubung in den heimischen Gärten effektiver wirken, als die gerne auf Massentrachten fliegenden Honigbienen (siehe auch die Bemerkung auf der Seite „Bienen“).