Honig und Verkauf

grobe Schnellinfo

Nachdem die Bienen den Honig gelagert und verdeckelt haben, „erntet“ man die Honigwaben. Diese werden entdeckelt und geschleudert. Der herausspritzende flüssige Honig wird gesiebt und nach Beginn der Kristallisation mehrfach gerührt und schließlich abgefüllt.

Ernte-Details

Die Bienen lagern nach einigen Verarbeitungsschritten den Honig in die Waben ein. Wenn der
Wassergehalt niedrig genug ist (die Bienen benötigen dafür kein Refraktometer) werden die Waben mit Wachs verdeckelt. Bei entsprechendem Verdeckelungsgrad (ca. 70 % und mehr) der Rähmchen kann der Honig vom Imker geerntet werden. Von den honiggefüllten Rähmchen bis ins Glas ist aber noch ein weiter Weg:

  • Die Rähmchen werden mechanisch von beiden Seiten entdeckelt.
  • Die entdeckelten Rähmchen werden in einer Honigschleuder (bei mir echte Handarbeit) von der einen Seite vorsichtig angeschleudert.
  • Dann werden die Rähmchen umgedreht und von der anderen Seite kräftig geschleudert.
  • Und zum Schluss noch einmal umgedreht und die erste Seite kräftig geschleudert.
  • Der Honig spritzt beim Schleudern an die Wand der Schleuder und fließt dann in den unteren Teil.
    Mit dabei sind tausende Wachsteilchen, die durch die mechanische Belastung der Waben entstehen.
  • Über einen Hahn wird der Honig mit Wachsbruch erst über ein grobes und dann über ein feines Edelstahlsieb gegeben und in einem Eimer gesammelt.
  • Dann wird alles durch ein sehr feines Spitzsieb in den eigentlichen Honigeimer geseiht. Hier bleiben auch feinste Fremdpartikel (Wachs, Propolis, Holzsplitter, Bienenbeinchen und
    anderer Schmutz) hängen. Die Pollen gehen aber mit dem Honig durch. Eine Filtration würde auch die Pollen rausfischen und ist für naturbelassenen Honig verboten.
  • Jetzt wird der gesiebte Honig im verschlossenen Eimer erst einmal für einige Tage in Ruhe gelassen. In dieser Zeit setzt sich an der Oberfläche eine dünne weiße Schicht aus
    Eiweißen und Luftbläschen ab.
  • Die weiße Schicht wird zweimal vorsichtig mit einem Schaber abgeschöpft.
  • Danach gibt es wieder eine längere Ruhezeit, die auch einige Wochen dauern kann. Leider betrifft
    diese Ruhezeit nicht den „Honigmacher“. Der muss permanent auf der Hut sein, weil der Honig dann irgendwann (!) anfängt auszukristalisieren. Wenn man das zu lange verschläft, ist der Honig fest und kann nicht mehr vernünftig gerührt werden. Und ohne Rühren bilden sich zu große Kristalle, die sich beim Verzehr körnig im Mund anfühlen. – Es gibt aber auch Honig mit viel Robiniennektar und/oder Honigtauanteil, der gar nicht kristallisiert und dann natürlich auch nicht gerührt werden muss. Das weiß man aber nicht vorher. Diese Ruhezeit bleibt also immer ein
    wenig unberechenbar.

Honig-Lagerung und Haltbarkeit

Das Mindesthaltbarkeitsdatum hängt stark von der Lagertemperatur und dem Feuchtigkeitsgehalt des Honigs ab. Ich habe die „Haltbarkeitsgrenze“ willkürlich bei 24 Monaten gesetzt. Je kühler die Lagerung und je trockener (möglichst unter 19 % Wassergehalt) der Honig, desto länger bleibt er lecker. Bei -10 Grad C ist man bei der Haltbarkeit bei ca. 50 Jahren und bei +10 Grad C mindestens bei 5 Jahren. Optimal wäre eine Honiglagerung im Dunkeln bei geringer Luftfeuchtigkeit und zwischen 15 und 17 Grad C. Aber wer hat schon solche Bedingungen. Macht aber nichts, denn der „Otto Normalverbraucher“ hat ein oder zwei Gläser, die ja nicht in der Vitrine stehen, sondern aufgebraucht werden. Dann ist für einige Monate auch jeder Küchenschrank geeignet.

Gar nicht gut ist es, das Glas längere Zeit offen stehen zu lassen, weil der Honig hygroskopisch ist (er nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf) und außerdem Gerüche leicht annimt. Ungünstig sind außerdem größere Temperaturschwankungen (ist eventuell ein Problem beim Verschicken). In der prallen Sonne sollte man Honig auch nicht über einen längeren Zeitraum stehen lassen. Auf gar keinen Fall
sollte der Honig wärmer als 40 Grad C werden, denn dann gibt es echte Wärmeschäden (die wertvollen Enzyme werden zerstört und die Zucker wandeln sich um).

Übrigens kann man Honig auch wunderbar im Kühlschrank lagern oder sogar einfrieren. Dabei wird er eventuell fest, was sich aber bei Zimmertemperatur wieder rückgängig machen läßt.

Richtig schlecht werden kann Honig übrigens nicht. Bei ungünstiger Lagerung (siehe oben) und höherem Wassergehalt setzt sich nach einiger Zeit eventuell oben eine wässrige Schicht ab, die dann höchstwahr-scheinlich zu gären anfängt. Die entsprechenden Hefen befinden sich unvermeidbar in jedem Honig. Obwohl es sogar Konsumenten gibt, die gärenden Honig mögen (zusätzliche B-Vitamine und
Alkohol), ist es für die meisten bei Beginn einer Gärung mit dem guten Geschmack vorbei. Aber gesundheitsschädlich oder gar giftig wird Honig nie !
Archäologen haben in ägyptischen Pyramiden Honig gefunden und probiert. So richtig lecker war der wohl nicht mehr, aber krank geworden ist keiner davon …

 

Honigdaten –
Frühtracht 2023

Aufgrund der zeitweise günstigen Wetterlage und starker Völker ist die erste Honigernte des Jahres sehr stark ausgefallen. Die Ernte betrug 63 kg mit einem Wassergehalt von 16,5 %.

Honigkonsistenz:  
cremig bis sehr fest

Farbe:  
hellgelb

Geschmack: 
sehr mild

 

Honigdaten – Sommertracht 2023

Die zweite Honigernte des Jahres ist ebenfalls sehr stark ausgefallen. Insgesamt waren es 66 kg mit einem Wassergehalt von 17,5 %.

Honigkonsistenz: 
cremig bis fest

Farbe: 
caramel/dunkelgelb

Geschmack:
mild, aber aromatischer als die Frühtracht

 

 

Honigdaten – Herbsttracht 2023

Da das Wetter sehr günstig für die Bienen war, habe ich im Herbst ein drittes mal Honig geerntet. Diese   Honigernte ist dann natürlich geringer ausgefallen. Insgesamt waren es 18 kg mit einem Wassergehalt von 18,6 %.

Honigkonsistenz: 
cremig

Farbe: 
braun

Geschmack:
aromatischer als die beiden anderen Ernten

 

Der
Wassergehalt wird übrigens mit einem Refraktometer (bei flüssigem Honig vor dem
Kristalisationsbeginn) gemessen.

 

Honigverkauf

Ich halte die Bienen eigentlich nicht ausschließlich wegen des Honigs, aber für den Eigenverbrauch ist es dann doch zu viel. Deshalb kann jeder bei mir Honig kaufen, solange der Vorrat reicht. Ich habe für dieses Jahr mehrere Glasgrößen im Angebot:

– 850 g für 11,- €                                                 – 500 g (Standardglas) für 6,50 € plus 0,50 €      Pfand (die gibt es bei Glasrückgabe wieder)      – 450 g für 6,00 € und                                         – 250 g für 3,50 €

Wer (viel) mehr über Honig erfahren möchte, sollte mal hier reinschauen:                    http://www.die-honigmacher.de

Bienenwachs

Außerdem kann man bei mir Bienenwachs (z.B. für Wachstücher, zum Basteln oder für Kerzen) bekommen. Das zweifach gereinigte Wachs ist in Klötzchen gegossen worden und kann für 2,50 € (ca. 46,5 g) oder 2,00 € (ca. 39 g) erworben werden.

Übrigens verwende ich zur Milbenbekämpfung keine synthetischen Wirkstoffe, sondern nur
Ameisensäure und Oxalsäure, die sich nicht im Wachs anreichern.